Film „Malevich“ in Rostock: Kunst, Krieg und ukrainische Identität

✨ Am Montag, den 29. September 2025, fand in Rostock mit ausverkauftem Saal die erste und einzige Vorführung des Spielfilms „Malevich“ in Originalsprache mit deutschen Untertiteln statt.
Es handelt sich um einen biografischen Film der Regisseurin Daria Onyshchenko aus dem Jahr 2024, koproduziert von der Ukraine, Serbien, Italien und der Schweiz.

Seine Premiere feierte der Film am 1. November 2024 beim Internationalen Filmfestival „Molodist“ in Kiew, und in den ukrainischen Kinos startete er am 11. September 2025.

Doch „Malevich“ ist mehr als ein klassisches Biopic. Es ist ein symbolisches Porträt der Ukraine, erzählt durch das künstlerische Schaffen des weltberühmten ukrainischen Künstlers polnischer Herkunft Kasimir Malevich.

Die Veranstaltung im Kino Li.Wu. (Frieda23) wurde vom Deutsch-Ukrainischen Zentrum in Rostock organisiert. Dank der Zusammenarbeit mit dem Filmteam wurde die Vorführung von einer Ausstellung begleitet: Bühnenkostüme, inspiriert von Malevichs Werken, sowie Reproduktionen seiner suprematistischen Arbeiten, die erstmals auf der legendären letzten futuristischen Kunstausstellung „0,10“ in Petrograd 1915–1916 präsentiert wurden.

Nach der Vorführung fand ein Gespräch mit der Produzentin Maria Kael und der deutschen Kunsthistorikerin Dr. Mertens statt. Das Publikum erfuhr von den äußerst schwierigen Drehbedingungen während der schweren Kämpfe in der Region Kiew im Jahr 2022 und darüber, wie der russische Angriffskrieg die ursprüngliche Idee und das Drehbuch grundlegend veränderte. Es wurde über Promotion, künstlerische Entscheidungen und die zentralen Botschaften des Films gesprochen.

Ein besonderes Highlight waren Videobotschaften von der Regisseurin Daria Onyshchenko, der Creative Producerin Tetiana Filevska sowie vom Hauptdarsteller, dem ukrainischen Schauspieler Vitalii Azhnov.

Dr. Mertens betonte: Gerade der aktuelle russisch-ukrainische Krieg verändert die Sicht auf die Ukraine in Deutschland und im Westen insgesamt. Der Blick wird differenzierter: Museumsleute und Wissenschaftler unterscheiden zunehmend zwischen ukrainischen und russischen Künstlern. Der Film „Malevich“ zeigt dem internationalen Publikum eindrücklich die ukrainische Dimension einer Kunst, die in Europa lange Zeit ausschließlich unter dem Label „Russische Avantgarde“ bekannt war.

Sowohl das ukrainische als auch das deutsche Publikum waren tief beeindruckt – von dem Film selbst, der Parallelen zwischen der zerstörerischen sowjetischen Totalitarismus-Politik der 1920–1930er Jahre und dem heutigen genozidalen Krieg Russlands gegen die Ukraine zieht, als auch von der anschließenden Diskussion. Es gab viele begeisterte Rückmeldungen und den Wunsch, das Gesehene und Gehörte zu reflektieren.

👥 An diesem besonderen Abend arbeitete ein großes Team des Deutsch-Ukrainischen Zentrums Rostock:
Projektleiterin Nataliya Makeieva,
Projektkuratorin Maryna Strelzova,
Projektkoordinatorin Mila Lebedewa,
Übersetzerin Maria Hajewa,
Fotografin Lesia Ivanenko,
sowie unsere wunderbaren Freiwilligen Nazar und Yurii.

Unser besonderer Dank gilt unserem deutschen Freund Nils Karlstentzen, der als Moderator des Abends großartig war.

💙💛 Herzlichen Dank an unser fantastisches Publikum in Rostock für Aufmerksamkeit, Herzlichkeit und echtes Interesse.
Bis zum nächsten Wiedersehen!

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